2009

DanceKiosk-Hamburg 2009

Ein Festival für jungen zeitgenössischen Tanz

vom 17. bis 31. Juli 2009

DanceKiosk 2009 möchte sich erstmals mit der Begegnung von aktuellen Produktionen des zeitgenössischen Tanzes aus Afrika und Europa beschäftigen.

Während des kommenden Festivals wird DanceKiosk jungen Tänzern und Choreografen aus beiden Kontinenten die Möglichkeit bieten, sich über einen längeren Zeitraum in einen gemeinsamen Diskurs zu begeben: Performances, ShotCuts, Labs, Installationen und Lecture Performances sollen Diskussionen eröffnen und wichtige Fragen aufwerfen. Besonders jene, die die jeweiligen Arbeitsprozesse, Ausbildungsmöglichkeiten, Methoden und Stile ausführlich hinterfragen, als auch solche, die einen Blick auf politische und ökonomische Bedingungen werfen. Ebenfalls sollte die Funktion des Publikums thematisiert werden, als auch die Verwendung von zusätzlichen ästhetischen bzw. inhaltlichen Elementen wie etwa Musik und Text – dabei soll der Fokus besonders auf die verwendeten Codes gesetzt werden, um zu erfahren, was sich wirklich dahinter verbirgt.

Das Angebot des konkreten Austausches soll sowohl den afrikanischen, als auch den europäischen Teilnehmern die Möglichkeit gewähren, ihre künstlerischen Visionen mit anderen zu teilen und gleichzeitig die gegenseitige Vernetzung zu intensivieren, um zukünftige gemeinsame Arbeitsprozesse voranzutreiben.

Wie bereits in den vergangen Jahren, hat auch das diesjährige Festival sich zur Aufgabe gemacht, junge begabte Tänzer und Choreografen aufzuspüren, um ihnen ein Forum zu schaffen, ihre noch frischen Erfahrungen und Arbeitsergebnisse zu präsentieren und diese miteinander zu kommunizieren – aber auch um gemeinsam zu arbeiten. Durch die im Anschluss an ihre Präsentationen geplanten Publikumsgespräche, lernen die jungen Künstler, ihre Arbeitsergebnisse öffentlich zu vertreten und müssen sich gegebenenfalls erstmals den Fragen von Journalisten stellen.

Die europäischen Teilnehmer setzen sich unter anderem aus jungen Tänzern und Choreografen des Projektes dance beyond borders zusammen. Das ist ein Pilotprojekt für eine Weiterbildung im zeitgenössischen Tanz auf europäischer EbeneEs wurde initiiert von Anne-Careen Engel (Sharing Arts e.V.) und Angela Guerreiro (DanceKiosk) und wird mit Kooperationspartnern aus 4 weiteren, europäischen Ländern durchgeführt: England: „Performance as Research“ der London Metropolitan University; Portugal: Superior School of Dance, Lissabon; Belgien: Retina Dance Company, Antwerpen und den Niederlanden: ArtEZ School of Dance, Arnheim. dance beyond borders gab 10 jungen Tänzern und Choreografen die Möglichkeit, sich in 4 Europäischen Ländern zu treffen, um jeweils 2 Wochen gemeinsam zu lernen und zu arbeiten. Die Ergebnisse der verschiedenen Begegnungen - geprägt durch unterschiedliche Arbeitsmethoden der jeweiligen Organisationen und Mentoren - werden während des Festivals präsentiert und bilden den Auftakt für die diesjährigen ShotCuts-Präsentationen.

ShotCuts bezeichnet kurzweilige Arbeitsergebnisse junger Künstler, für die das Festival eine besondere Plattform geschaffen hat, die es ihnen ermöglicht jene 'kleinen Häppchen' erstmals einem Publikum zugänglich zu machen. Neben den Präsentationen von dance beyond borders werden das Kunja Dance Theatre aus Kenia unter der Leitung von James Mweu und die Adugna Community Dance Theatre Company aus Äthiopien ihre Arbeiten präsentieren, in denen es vornehmlich um politische und soziale Bedingungen in Afrika, aber auch um das Verhältnis von afrikanischen und europäischen Tanzstilen und Methoden geht. Den Abschluss der ShotCuts bilden die jungen Künstler von Tanz in Hamburg mit Jula Lüthje, Elisabeth Ladrón de Guevara, Yolanda Gutiérrez, Ursina Tosssi und Antje Prust & Natascha Moschini.

Die Retina Dance Company aus Belgien wird unter der Leitung von Filip van Huffel die Produktion Antipode zeigen. Eine Produktion in der fünf Männer – vier Tänzer und ein Bassist sowohl als Individuen, als auch als Gemeinschaft aufeinander treffen, und ihre unterschiedlichen Visionen durch verschiedene Ausdrucksformen transparent machen. Filip van Huffels arbeitet in Belgien und Großbritannien – seine Arbeiten beschäftigen sich mit der 'reinen Bewegung' durch die er den Zuschauer geradezu theatralisch in das Geschehen mit einbeziehen möchte. Die Stephanie Schober Dance Company (Deutschland/London) beschäftigt sich mit ihren beiden aufeinander folgenden Stücken Newly und The Accomponist mit den Prinzipien der traditionellen Folklore sowohl in Bewegung als auch in der Musik. Where were you at night? ist eine Produktion von Gabriela Tarcha (Brasilien/Holland)  die von Migration und Nomadentum handelt.

Paul Gazzola mit YEP wird erneut Gast des Festivals sein und auch dieses Mal wieder kurzfristig Hamburger Tänzer für seine lebendige Installation casten, die mit einem fein ausgetüftelten Bewegungsrepertoire ausgestattet werden und mit Hilfe einer Soundmaschine 'Stop' and 'Go' Anweisungen empfangen.

Zum Thema Lehrmethoden im zeitgenössischen Tanz werden sich die Lehrer/Mentoren des EU-Projekt dance beyond borders unter der Moderation von der Autorin und Tanzkritikerin Irmela Kästner austauschen. Die Teilnehmer des jungen Tanzes in Afrika, vertreten durch James Mweu und Kepha Oiro aus Kenia und Addisu Demissie und Junaid Jemal aus Äthiopien, werden über das Verhältnis vom afrikanischen Tanz und seiner Beziehung zu europäischen Tanzformen und Lehrmethoden referieren.

› Programm Download als PDF  | › PRESSEDOKUMENTATION

Foto: Un air de famille - ©  Anja Beutler


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